Zu Beginn der Fastenzeit trafen sich alle Kinder der Kita Kunterbunt im Flur und bekamen direkt eine Hausaufgabe: Bringt bis zum nächsten Tag eurer Lieblings-T-Shirt mit.
Gesagt, getan, am nächsten Morgen lagen viele verschiedene T-Shirts im Kreis. Trixie, ein kleines T-Shirt, begrüßte uns gleich und fragte, woher unsere T-Shirts kamen. Komische Frage, fanden wir… „Aus unserem Schrank.“, „Aus einem Geschäft.“
Trixie erklärte uns, dass unser T-Shirt, bis wir es kaufen können, eine sehr lange Reise hinter sich hat. In den meisten T-Shirts ist ein Zettel eingenäht, auf dem steht, wo es herkommt.
Da mussten wir doch gleich mal nachschauen. Und wirklich, unsere T-Shirts kam aus: Bangladesch, Vietnam, der Türkei usw.
Dazu klebten wir bunte Punkte auf unsere Weltkarte, für jedes T-Shirt einen. Die meisten Punkte hingen in Bangladesch.
Wir bekamen an diesem Tag gleich noch eine Hausaufgabe: Jeder sollte zählen, wie viele T-Shirts er zu Hause hat.
Am nächsten Tag trafen wir uns wieder und jeder erzählte, wie viele T-Shirts er zu Hause im Schrank hat. Insgesamt waren es von uns allen zusammen über 560 Stück! Damit wir uns vorstellen können, wie viele das sind, schnitten wir aus Zeitungen kleine T-Shirts aus und hängten diese an einer Leine durch den Flur.
Trixie nahm uns jetzt jede Woche mit auf Reisen. Wir bekamen alle einen Reisepass und verreisten mal mit dem Flugzeug, mal mit dem Schiff. Wir begannen in Indien, lernten Baumwolle kennen und pflanzten dazu auch kleine Baumwollsamen ein. Immer ging es in ein neues Land, viele Menschen waren an der Herstellung eines T-Shirts beteiligt. Wir hörten auch immer wieder davon, dass Kinder in Fabriken oder auf Feldern arbeiteten.
Im Video erzählen unsere Vorschulkinder ganz genau von der Reise unseres T-Shirts.
Nach 5 Wochen war unser Projekt beendet und wir haben vieles Neues gelernt und uns viele Gedanken dazu gemacht.
Warum arbeiten in Indien Kinder auf den Baumwollplantagen?
Warum brauchen wir so viele verschiedene T-Shirts?
Was passiert mit unseren alten T-Shirts?
Bekommen Kinder Geld für Ihre Arbeit?
Zum Abschluss richteten wir ein großes Tauschregal im Flur ein. Wir waren uns nämlich alle einig, dass man nicht so oft und viel Neues kaufen muss und dass sich so manch einer noch über das freut, was einem selbst nicht mehr gefällt.
So vermeiden wir viel Müll und die ein oder andere „Reise“ zur Produktion eines Kleidungsstückes oder Spielzeuges.
Und so können wir alle gemeinsam ein bisschen was für unsere Erde tun!
Daniela Christoffel, Leitung Integrative Kindertagesstätte Kunterbunt
